Die meisten ETEP-Trainer/innen sind einer bestimmten Region zugeordnet und führen in dieser Region ETEP-Projekte durch. Sie erhalten für ihre Tätigkeit eine Unterrichtsermäßigung, in der Regel 5 – 7 Stunden. Für die Teilnehmer/innen ist das Projekt meist kostenlos; es gibt allerdings Regionen, in denen sie einen gewissen finanziellen Beitrag leisten müssen, z.B. für die Vervielfältigung der Materialien. Die beteiligten Schulen bestellen und finanzieren selbst den ELDiB und das „Curriculum für Fachkräfte“.
Wer für eine Region als Trainer/in zuständig ist, kann beim Institut erfragt werden. – Fortbildungen für Einzelpersonen sind im Moment nicht möglich.
Grundstruktur
- Das Projekt wird geplant für eine Gruppe von maximal 10 Schulen oder Einrichtungen. Jede Schule „entsendet“ in der Regel zwei bis drei Teilnehmer/innen in die zentrale Fortbildung von mindestens 40 Stunden (die Regel sind 48 Stunden; in einigen Regionen sind 60 Stunden üblich). Die drei Kolleg/innen bestehen z.B. aus zwei Lehrer/innen und einem/r Sozialpädagog/in, die in einem Arbeitszusammenhang stehen oder z.B. aus zwei bis drei Lehrpersonen.
- Nach der Informationsveranstaltung können sich die Schulen oder Einrichtungen für eine Teilnahme am Projekt bewerben. Dazu ist ein Konferenzbeschluss mit deutlicher Mehrheit notwendig. Die Auswahl der endgültig teilnehmenden Schulen obliegt dem Schulamt oder einer entsprechenden Institution. Jede Schule unterzeichnet dann einen Kontrakt über das Projekt und sendet ihn dem Schulamt zu.
- Die Teilnehmer/innen erhalten eine Praxisbegleitung von drei Hospitationen, in Abständen von jeweils mehreren Wochen, mit anschließender Beratung, wobei der letzte dieser Termine das „ETEP-Zertifikat für pädagogische Fachkräfte“ beinhaltet.
- Zwischen den Praxisbegleitungen durch die Trainer/innen hospitieren die Teilnehmer/innen untereinander in ihrem Unterricht oder der Förderung.
- Jede Schule oder Einrichtung im Projekt erhält einen Studientag (8-stündig) in ETEP, damit dieses pädagogische Programm allen Kollegiumsmitgliedern bzw. Mitarbeitern bekannt ist und günstige Voraussetzungen für eine zunehmende Implementierung in der Schule/Einrichtung entstehen. – Es ist im Vorfeld mit dem Schulamt oer der entsprechenden Administration abzusprechen, dass dieser Studientag auch tatsächlich stattfinden kann (1 Tag Unterrichtsausfall pro Einrichtung!!!). – Für Sek.I-Schulen gilt: Statt des gesamten Kollegiums kann der Studientag auch für einen relevanten Teil stattfinden, z.B. die Pädagog/innen der Jahrgangsstufen 5 – 7.
- Außerdem findet eine Nachmittagsveranstaltung für die Leitungen der beteiligten Schulen/Einrichtungen plus den Fortbildungteilnehmer/innen statt, in der es um Struktur und Organisation von ETEP-Arbeit geht.
- Für die Dauer des Projektes sollte ein/e Koordinator/in bestellt werden, die die organisatorische Verbindung der Schulen/Einrichtungen untereinander und mit den Referentinnen sichert.
- Wichtig: Eine Teilnahme nur an der Fortbildung ist nicht möglich (Ausnahme: Schulleitung), da zum professionellen Einsatz von ETEP die Praxisbegleitung zwangsläufig dazugehört. – Die Praxisbegleitung kann nicht ausschließlich in beraterischen Kontexten stattfinden, sondern muss soziale Settings mit Kindern/Jugendlichen umfassen.
Gelingensbedingungen
Das Projekt wird dann wirksam sein,
- wenn eine in der Regel 48-stündige Fortbildung in ETEP qualifizierte Kenntnisse vermittelt,
- diese Kenntnisse ergänzt werden durch eine Praxisbegleitung der Anwendung (Hospitation mit Beratung, Beratung zur Struktur der Umsetzung, Zertifikat)
- wenn nur Teilnehmer/innen im Projekt sind, die tatsächlich ETEP auch in der eigenen Praxis umsetzen
- wenn nur Schulen oder Einrichtungen beteiligt sind, die ernsthaft eine zunehmende Implementierung, d.h. auch Aufnahme ins Schulprogramm, vorhaben
- wenn das gesamte Kollegium jeder teilnehmenden Schule oder Einrichtung durch einen Studientag über ETEP informiert wird
Nachhaltigkeit und Qualität der Programm-Anwendung nach Abschluss der Maßnahme sollte mittelfristig gesichert werden, z.B. durch Koordinator/innen oder Trainer/innen.
Zeitstruktur
Die Fortbildung findet in der Regel an Nachmittagen oder in längeren Einheiten (z.B. ein Nachmittag plus dem folgenden Ganztag); dabei können auch Samstage sein. Inhalte: Theoretische Grundlagen, Diagnostik, Förderplanung, Unterrichtsgestaltung, Interventionsstrategien, Evaluation, Entschlüsseln von Verhalten. – Die Praxisbegleitung wird in Absprache mit den Trainer/innen von jeder Schule oder Einrichtung selbst organisiert.– Für die Ganztage müsste Freistellung vom Unterricht oder der Arbeit erfolgen. – Für die gesamte Maßnahme ist mindestens ein Jahr zu veranschlagen.